HeldinnenAward 2024

Zum zweiten Mal verleiht die Alice-Schwarzer-Stiftung den "HeldinnenAward". In diesem Jahr geht er an die Ärztin Cornelia Strunz und die Sozialarbeiterin Virginia Wangare Greiner.

Dr. Cornelia Strunz und Virginia Wangare Greiner erhalten den „HeldinnenAward 2024“ für ihren Kampf gegen Genitalverstümmelung – in Deutschland. Die Preisverleihung findet am 25. Oktober 2024 um 12 Uhr im Roten Rathaus in Berlin statt.

Die Laudatio für Cornelia Strunz wird Waris Dirie halten. Mit ihrem Buch „Wüstenblume“ (1998) machte die gebürtige Somalierin, die mit 18 Jahren als Top-Model entdeckt worden war, die Genitalverstümmelung weltweit zum Thema. Die Laudatio für Virginia Wangare Greiner hält Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, langjährig in der Entwicklungshilfe engagiert. Gastgeberin ist die Justizsenatorin Dr. Felor Badenberg.

Dr. Cornelia Strunz (Foto li) ist gebürtige Berlinerin. Sie behandelt seit 2013 Frauen, die Opfer von Genitalverstümmelung geworden sind, und ist Oberärztin im „Desert Flower Center“ im Krankenhaus Waldfriede in Berlin-Zehlendorf. Sie ist Fachärztin für Allgemeinchirurgie und Gefäßchirurgie und zudem Generalsekretärin der „Desert Flower Foundation“ (Stiftung von Waris Dirie). Cornelia stammt aus einer typischen Arztfamilie. Auch die Großeltern waren schon niedergelassene Ärzte in Berlin, die Eltern ebenso. Sie hat vier Schwestern, drei sind Medizinerinnen. Mit ihren Eltern und ihren Schwestern veranstaltet sie in Berlin und Umgebung Benefizkonzerte, die das „Desert Flower Center“ mitfinanzieren.

Virginia Wangare-Greiner ist in Tansania und Kenia aufgewachsen und lernte dort als junge Sozialarbeiterin ihren Mann kennen, einen deutschen Entwicklungshelfer. 1986 gingen beide nach Deutschland. Virginia studierte Soziale Arbeit. 1996 gründete sie Maisha e.V.. Sie initiierte dutzende Aufklärungskampagnen, arbeitet mit internationalen Organisationen zusammen, um den Kampf gegen Genitalverstümmelung zu bündeln. Greiner ist Mitbegründerin des Dachverbandes für Migrantinnen (DaMigra) und wurde auch Sprecherin von INTEGRA, einem Netzwerk zur Abschaffung von Genitalverstümmelung. 2006 bekam sie das Bundesverdienstkreuz. Sie hat fünf Kinder.

Ein Gespräch mit den beiden Preisträgerinnen auf www.emma.de

Der HeldinnenAward der Alice-Schwarzer-Stiftung ehrt Frauen, die sich für andere Frauen einsetzen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Der Preis wurde erstmals 2023 verliehen: an die todesmutige iranische Frauen- und Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh. Sie wurde drei Tage später aus dem Foltergefängnis Evin in Teheran entlassen.

Die Preisverleihung am 25. Oktober ist öffentlich. Anmeldung bis spätestens 10. Oktober unter: mail@alice-scharzer-stiftung.de